Michael Bruderer

Mein Studium am IKF

Interview vom Juni 2016

Michael Bruderer berichtet über sein MBA-Studium eLearning & Wissensmanagement.

IKF: Was ist Ihr beruflicher Hintergrund?

Michael Bruderer: Vormals an der Pädagogischen Hochschule Bern als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Medienbildung tätig, arbeite ich seit 2012 als Bildungsexperte in der betrieblichen Bildung der Schweizerischen Bundesbahnen. Die rund 33‘000 Mitarbeitenden der SBB in gut 150 Berufen weisen einen hohen und gleichzeitig sehr differenten Bildungsbedarf aus. Für die SBB AG als Eisenbahnverkehrsunternehmen mit dem weltweit dichtesten Bahnnetz und einem hohen Anspruch an Sicherheit, Pünktlichkeit und Kundenzufriedenheit ist die betriebliche Bildung damit ein wichtiger und gleichermassen komplexer Erfolgsfaktor. Aus diesem Grund bündelt die SBB AG seit dem 1. April 2014 in der neuen Organisationseinheit «Bildung SBB» auf Konzernstufe ihre Kräfte in der Aus- und Weiterbildung. In dieser zentralisierten Bildungsinstitution leite ich den Bereich Bildungsentwicklung. Als Kompetenz- und Dienstleistungscenter der Bildung SBB stellt dieser Bereich die Entwicklung von Bildungsprodukten sowie die Umsetzung von Bildungsprojekten konzernweit sicher und steuert die Themen Lerndesign & Didaktik als zentrale Fachverantwortungsinstanz. 

IKF: Welche Kurse haben Sie am IKF besucht und mit was für einem Mastertitel haben Sie abgeschlossen? 

Michael Bruderer: Ich habe die beiden CAS Wissensmanagement & Organisationales Lernen und eLearning - Bildung digital absolviert. Abschliessend verbunden, habe ich die beiden Themenfelder im Rahmen eines Master of Business Administration (MBA).

IKF: Wieso haben Sie sich für ein Studium am IKF entschieden?

Michael Bruderer: Das IKF überzeugt als renommiertes Kompetenzzentrum in den ausgewiesenen Themenbereichen und mit einer Angebotspalette mit zukunftsträchtigen Kombinationsmöglichkeiten. Zudem war für mich das Bildungsverständnis des IKF ein zentrales Entscheidungskriterium: Persönlich, praxisnah, prozessorientiert, partizipativ, performant. Diese Werte sind mir als Bildungsexperte – speziell in der betrieblichen Bildung – sehr nahe und dementsprechend wichtig. Und resümierend sei an dieser Stelle erwähnt: Es war zweifelsfrei der richtige Entscheid! 

IKF: Sie haben soeben Ihr Masterstudium mit der Masterarbeit abgeschlossen und Ende Mai 2016 Ihr Masterdiplom erhalten. Wir gratulieren Ihnen nochmals zum erfolgreichen Abschluss! Mit welchem Thema haben Sie sich in Ihrer Masterarbeit befasst? 

Michael Bruderer: Mit dem Gotthard-Basistunnel und den damit einhergehenden Herausforderungen aus Bildungssicht: Die zum sicheren, zuverlässigen und pünktlichen Bahnbetrieb im Gotthard-Basistunnel erforderlichen Prozesse sind zwischen den verschiedenen Akteuren hochgradig interaktiv und zum Teil völlig neuartig im SBB Netz. Entsprechend grosse Bedeutung hat für die SBB die Ausbildung des betroffenen Personals, und zwar sowohl bei der Erstschulung vor als auch der kontinuierlichen Weiterbildung nach Inbetriebnahme des Gotthard-Basistunnels. Konkret müssen bis Herbst 2016 rund 3‘000 SBB interne und 900 externe Mitarbeitende in unterschiedlichsten Rollen an den neuen Systemen, Technologien, Ausrüstungen und Prozessen ausgebildet werden. Dazu sind ca. 20‘000 Ausbildungstage notwendig, welche in über 1‘000 Einzelkursen in deutscher und italienischer Sprache durchgeführt werden. 

Diese Ausgangslage stellt die Bildung vor grosse schulungslogistische und didaktische Herausforderungen. Eine rein theoretische Schulung kommt nicht in Frage, da ein Höchstmass an Sicherheit und deren Nachweis gegenüber den Behörden nur in Verbindung mit einer kompetenzorientierten und auf Handlungssicherheit zielenden Ausbildung gewährleistet werden kann. Diese ist aber aufgrund des auszubildenden Personalumfangs, der extrem hohen Diversität der Schulungsinhalte sowie der restriktiven Zugangsmöglichkeiten zur Tunnelanlage für Schulungszwecke und einer grundsätzlich engen Timeline starken Limitierungen unterworfen. 

Meine Masterarbeit hat die Konzeption und Realisation der Lösung zum Inhalt: Ausbildungsinnovation 3DSim@GBT. Ein leistungsstarkes, flexibles und wirtschaftliches Ausbildungsmittel, welches in dieser Form und Komplexität bisher nirgends zum Einsatz kam und mit der Aus- und Weiterbildung ganz dicht an den Erfordernissen der realen Betriebssituation nachhaltig und fern der beschriebenen Limitierungen betrieben werden kann.

IKF: Wie kann man sich die Ausbildung mit der 3DSim@GBT konkret vorstellen?

Michael Bruderer: Die Anwendung 3DSim@GBT ist eine virtuelle, hochinteraktive Lern- und Trainingswelt, die den gesamten Gotthard-Basistunnel, ausgewähltes Rollmaterial und Rollen wirklichkeitsnah abbildet. Die Lernenden können sich darin in ihrer jeweiligen Rolle frei bewegen und interagieren. So können komplexe Prozesse mit allen beteiligten Rollen gleichzeitig geübt und den Mitarbeitenden der Aufbau ihrer Handlungskompetenz für die Realsituation in einem geschützten Rahmen einer virtuellen Realität unter realitätsnahen Bedingungen ermöglicht werden. Damit wird die Kompetenzlücke zwischen den theoretischen Inhalten und der handlungssicheren Anwendung am späteren Arbeitsplatz geschlossen. 

IKF: Wie konnten Sie das Wissen und die Kompetenzen, die Sie am IKF im Rahmen des gesamten Studiums entwickelt haben, für dieses Innovationsprojekt nutzen?

Michael Bruderer: Das Studium am IKF vermittelte mir eine fundierte Basis in den Themen Wissensmanagement und eLearning; sehr praxisnah und mit einer ausgeprägt partizipativen Methodik. Das war äusserst wertvoll, hat mich sehr geprägt und ermöglichte mir, anknüpfend an meine diesbezüglichen Erfahrungen und mein Vorwissen, ein ganzheitliches Verständnis in obgenannten Themen zu entwickeln. Genau diese fundierte Basis und dieses ganzheitliche Verständnis sind für mich zentraler Ausgangspunkt bei der Initiierung und Umsetzung solch hoch innovativer Lösungsansätze wie der 3DSim@GBT.  

IKF: Was hat Ihnen am Studium am IKF besonders gefallen?

Michael Bruderer: Insbesondere die Diversität der Referentinnen und Referenten sowie deren Inputs waren für mich immer wieder sehr bereichernd! Einerseits als Ansporn, meine eigene berufliche Praxis auf Basis einer ganz anderen Perspektive noch differenzierter zu reflektieren und andererseits als konkrete Ideengeber. Nach den Veranstaltungen war ich jeweils sehr inspiriert und froh um die stündige Zugfahrt nachhause… da entstand viel Kreatives! 

IKF: Herzlichen Dank für diesen spannenden Einblick, lieber Herr Bruderer! 

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